NEWS von Donnerstag, 10.08.2017

Nachschau - Mittwoch, 9. August 2017
Getreadyfortakeoff zündet den Turbo

Nach Disqualifikation trumpft der Hengst dieses Mal groß auf – Celebrity Jaguar in der Auftaktprüfung nicht zu stoppen – Obsession Eden macht es spannend – Firefox BR zu lohnenden Odds

Nachdem ihm Mitte Juli bei Gelsentrab Fehler unterlaufen waren, die die Rennleitung zur Disqualifikation zwangen, mehrten sich die Stimmen, dass Getreadyfortakeoff in erster Linie ein Traber für die kleine Bahn in Dinslaken sei, wo er zuvor drei Volltreffer in Serie markiert hatte. Ein großer Irrtum, wie sich am Mittwochabend in Gelsenkirchen herausstellte.

Kritiker Lügen gestraft

Trainer Appie Bosscha aus den Niederlanden hatte seinen Schützling erstmals dem jungen Alexander Kelm anvertraut, der sich auf Anhieb prächtig mit diesem verstand und ihn zu einem völlig überlegenen Sieg gegen keinesfalls schwache Konkurrenten führte. Aus der Position außen hinter Führpferden hatte Kelm den Main Wise As-Sohn auf der Überseite in die dritte Spur beordert, in der er auch im Schlussbogen weiter munter nach vorne marschierte. Mit Erreichen der Zielgeraden steckte Getreadyfortakeoff dann umgehend den Kopf in Front, verabschiedete sich schnell um einige Längen von den Verfolgern und war am Ende wohl der am meisten beeindruckende Sieger der insgesamt acht Prüfungen umfassenden PMU-Veranstaltung. Aber auch der nach einer Unsicherheit zu Beginn im Finale nochmals gut aufkommende Gentleman Newport (Jesse ter Borgh) wird nicht nur bei den Wettern als Zweiter vor Everlasting Fire (Reinier Feelders) einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Genügend Zeit zum Posen: Getreadyfortakeoff und Alexander Kelm sind überlegen - Foto: © by Foto-Agentur Sabine Sexauer

»Jaguar« nach Schrecksekunde überlegen

Letzteres gilt ebenso für Celebrity Jaguar, der gleich zu Beginn der nach einem Sturz von Amateurfahrer Heinz Berger aus dem Sulky von Euro Pass Medo rund 30 Minuten später »angepfiffenen« Veranstaltung erwartungsgemäß nicht zu stoppen war. Besitzer Peter Wisker brachte seinen offensichtlich völlig unkomplizierten US-Boy aus der zweiten Reihe gut vom Start, dirigierte ihn vor den Tribünen an die Spitze des Feldes und hatte in der Folge überhaupt keine Probleme, beim dritten Engagement am Nienhausen Busch den zweiten Sieg in Folge unter Dach und Fach zu bringen.

Mehr Mühe als erwartet

Sehr viel kleiner war der Vorsprung von Obsession Eden im »Wettstar-September-Pokal«. Erstmals von Robbin Bot pilotiert, versuchte sich der laufgewaltige Hengst dieses Mal als Frontrenner und geriet ganz zuletzt stärker unter Druck als gemeinhin erwartet. Obwohl er lange unbedrängt seine Kreise hatte ziehen dürfen, rückten die speedigen Ivy Corner (Tim Schwarma) und auch Fleur Starlake (Jos Oorthuijsen) ihm mit jedem Schritt näher auf den Pelz, sodass Bot Obsession Eden kurz vor dem Pfosten plötzlich doch noch einmal Beine machen musste, um einen »Hals«-Vorteil ins Ziel zu bringen.

Firefox BR, Besitzerin Iris Kriete (links) und Julia Knoch stellen sich den Fotografen - Foto: © by Foto-Agentur Sabine Sexauer

Viel Geld für Firefox BR

Lukrative Quoten lieferte das Rennen für die beste Tagesklasse, in dem der für einige Experten überraschend auf 13:10 herunter gewettete Deutschland-Debütant Darwin Boko (Jaap Terstal) nach recht anspruchsvollem Verlauf am Ende mit Rang drei zufrieden sein musste. Klar besser als der Siebenjährige war an diesem Abend Bahnspezialist Firefox BR (Julia Knoch), der nach gut viermonatiger Pause und einem dritten Platz in Berlin gewohnt sprintstark war und als 64:10-Herausforderer leicht gewann. Mit der am Totalisator bei 597:10 notierenden Salesi Dream (Maximilian Schulz) auf dem Ehrenplatz zahlte die Dreierwette 11.868:10.

Weiter geht es im GelsenTrabPark am 10. September. Dann sind Deutschlands beste dreijährige Hengste und Stuten zu Gast in der Feldmark und bestreiten das nach Geschlechtern getrennte und mit jeweils 20.000 Euro dotierte St. Leger. Ein Wiedersehen mit »Derby«-Sieger Tsunami Diamant scheint wahrscheinlich, während »Stutenderby«-Gewinnerin Motion Pure in der aktuellen Nennungsliste für den Gelsenkirchener Klassiker fehlt.