NEWS von Donnerstag, 13.12.2018

Nachschau - Mittwoch, 12. Dezember 2018
Rekord: 200. Saisonsieg für Michael Nimczyk

Der Champion punktet mit Highlander Boko und TomNJerry Diamant – Stefan Schoonhoven ebenfalls mit zwei Volltreffern – Hour of Power und Hudson Boko ringen die Konkurrenz nieder – Erster Sieg für Ingrid Vermeer

(GelsentrabPR) – Am Ende eines jeden Jahres kommt in aller Regelmäßigkeit die Frage auf, was von den letzten zwölf Monaten in Erinnerung bleiben wird. Wie immer kommt im deutschen Trabrennsport dann auch für 2018 sehr schnell der Derbysieg ins Gespräch oder etwa der »Große Preis von Deutschland«. Mister F Daag und auch Hesiod werden demzufolge eine prominente Rolle im Rückblick spielen, der eigentliche Star der zu endende gehenden Saison hierzulande war jedoch ein überaus fleißiger Zweibeiner, der seiner Konkurrenz einmal mehr haushoch überlegen war.

Michael Nimczyk ist der achte Championats-Titel als erfolgreichster Berufsfahrer schon seit Monaten nicht mehr zu nehmen, er hat zum jetzigen Zeitpunkt mehr Rennen gewonnen als seine vier Verfolger zusammen und knackte am Mittwoch in Gelsenkirchen erstmals in seiner Laufbahn die Marke von 200 Saisonsiegen. Dies ist umso bemerkenswerter, als er dafür 225 Starts weniger benötigt hat als bei seinem bisherigen Rekord (192 Siege bei 768 Engagements) in der Saison 2014. Die Vorherrschaft des Nimczyk-Teams aus Willich mit Michael an der Spitze hat sich in 2018 also nochmals verfestigt und könnte noch auf Jahre andauern, wenn man berücksichtigt, dass der »Goldhelm« erst 32 Jahre alt ist und die aufsteigenden Talente im deutschen Sulkysport sehr dünn gesät sind.

Zweimal klare Verhältnisse

Seinen beinahe erwarteten Jubiläumstreffer erzielte Michael Nimczyk bei der PMU-Veranstaltung im GelsenTrabPark mit TomNJerry Diamant aus dem Besitz von Ulrich Mommert. Der Derbyvorlauf-Sieger von 2017 unterstrich beim siebten Jahresstart, dass zumindest auf nationaler Ebene auch in Zukunft mit ihm zu rechnen sein wird und spielte auf der »Advents-Meile« mit den Gegnern Katz und Maus. Während Top-Herausforderer Schubert (Jaap van Rijn) mit einer Startgaloppade alle Chancen verspielte, übernahm TomNJerry Diamant mit der »1« aus dem Bogen heraus sofort das Kommando, beherrschte in der Folge zu jedem Zeitpunkt das Geschehen und machte sich auf der Zielgeraden zu einem überlegenen Erfolg in 1:14,0 / 1.609 Meter frei.

Blumen für den Jubiläumstreffer: Rennbahn-Präsident Uwe Küster gratuliert Michael Nimczyk zum 200. Jahreserfolg mit TomNJerry Diamant - © traberfoto-sx

Auf niedrigerem Niveau, aber ebenso überzeugend, hatte Michael Nimczyk zuvor bereits mit Highlander Boko einen Volltreffer gelandet. Der gleichfalls von seinem Vater Wolfgang trainierte Vierjährige war nach einer Disqualifikation beim letzten Auftritt in der Hand des Champions wieder voll bei der Sache und schüttelte die von Goofy Wan (Dion Tesselaar) und Assauer (Tim Schwarma) angeführte Gegnerschaft in der Entscheidung locker ab.

Starker Gast aus Holland

Außer Michael Nimczyk konnte sich an diesem Abend mit acht Prüfungen auch Stefan Schoonhoven zweimal in die Siegerliste eintragen. Der Niederländer sorgte im dritten Rennen mit Hour of Power für eine 140:10-Überraschung gegen I’m happy (Silvia Raspe) und die Top-Favoritin Indira Zes HB (Robbin Bot), um eine Stunde später mit Hudson Boko nachzulegen. Der Wallach hielt sich im Windschatten von Pilotin Glayva Bros (Dion Tesselaar) und der rund 700 Meter vor dem Pfosten an deren Seite gezogenen Heras Grand Dame (Jochen Holzschuh) lange bedeckt und sparte somit ausreichend »Körner«, um die beiden kampflustigen Stuten in einem spannenden Finale knapp niederzuringen.

Dreikampf: Hudson Boko (8 / Stefan Schoonhoven) behauptet sich gegen Heras Grand Dame (Mitte / Jochen Holzschuh) und Glayva Bros (Dion Tesselaar)  - © traberfoto-sx

Unterschätzter Nachwuchs

In besonderer Erinnerung wird der vorletzte Gelsenkirchener Renntag des Jahres gewiss auch Ingrid Vermeer bleiben. Die junge Frau holte sich den »Anfänger-Cup II« mit der von ihrer Mutter Yvonne Wagenaar vorbereiteten Fabiene und durfte danach zumindest in Deutschland zum ersten Mal in den Winner Circle einziehen. Am Toto wurde dieser gar nicht so unvorhersehbare Erfolg mit einer lukrativen Quote von 162:10 belohnt. Die den deutschen Wettern in der Anzahl meilenweit überlegenen Franzosen hatten dem beim ordentlichen Comeback zuvor bereits viertplatzierten Duo in einem schwach besetzten Feld offensichtlich zu wenig zugetraut.

Wer in diesem Jahr nochmals Trabrennen in Gelsenkirchen erleben will, muss sich den zweiten Weihnachtstag im Kalender markieren. Beim traditionellen »Traben unterm Tannenbaum« soll dann ab 13.30 Uhr u.a. der mit 3.000 Euro dotierte »Gelsentrab-Weihnachtspreis« entschieden werden.