NEWS von Mittwoch, 02.05.2018

Nachschau - Dienstag, 1. Mai 2018
Orlando Jet überstrahlt die Stars und Sternchen

Der Fünfjährige dominiert den »Bild-Pokal« – Cash Hanover als Zweiter ohne Chance – Promis locken am Maifeiertag Tausende in den GelsenTrabPark – Michael Nimczyk gewinnt vier Prüfungen – Darunter die beiden Trials zum »Adbell-Toddington-Rennen« – Beeindruckendes Comeback der »Traberin des Jahres 2017«

Im Trabrennsport ist man es hierzulande und anderswo lange gewohnt, seine Wettkämpfe vor mehr oder weniger leeren Rängen auszutragen. Das Interesse an den schnellen Vierbeinern ist vielerorts zurückgegangen, außerdem hat sich das Wettgeschäft zu einem großen Teil zunächst in die unterschiedlichen Annahmestellen außerhalb der Bahnen und nun mehr und mehr ins Internet verlagert. Doch es gibt Ausnahmen!

Promis sorgen für große Kulisse

Eine solche bildet in Gelsenkirchen insbesondere der »Bild-Renntag«. Jahr für Jahr strömen Tausende in den altehrwürdigen GelsenTrabPark und bieten die angemessene Kulisse für teils hochklassigen Pferdesport. So war es auch an diesem Maifeiertag, den laut der als Presenter auftretenden »Bild-Zeitung« 15.000 Menschen am Nienhausen Busch verbrachten.

Soviel Publikum sieht man bei Trabrennen in Gelsenkirchen nur einmal im Jahr - am »Bild-Renntag« - © traberfoto-sx

Gelockt wurden die vielen Besucher auch und möglicherweise gar hauptsächlich von einem wie immer bunten Rahmenporgramm für die ganze Familie, dessen Kernstück das Auftreten zahlreicher Stars und Sternchen aus der Unterhaltungsbranche war. Die Promis nutzen die seit über zwei Jahrzenten mit Erfolg durchgeführte Veranstaltung traditionell, um sich ihren Fans hautnah zu präsentieren. Mit von der Partie waren dieses Mal u.a. Willi Herren, der inzwischen als Stimmungssänger auftretende Olli Klatt aus der »Lindenstraße«, die RTL II-Zuschauern bestens bekannte Großfamilie Wollny (bereits zum fünften Mal dabei) und Ex-Bachelorette Evelyn Burdecki (28), die gerade frisch von den Dreharbeiten zur neuen RTL-Single-Show »Bachelor in Paradise« (ab 9. Mai) aus Thailand angereist kam.

Wieder auf der Showbühne: Severino Seeger, der die zwölfte Staffel von »Deutschland sucht den Superstar« gewann - © traberfoto-sx

Dschungel-Star Daniele Negroni (22) war der bekannteste Vertreter zahlreicher Teilnehmer des Casting-Dauerbrenners »Deutschland sucht den Superstar« und präsentierte sich erstmals mit seiner neuen Freundin Tina Neumann (16), die sich als Influencerin auf Instagram bereits eine breite Fanbase aufgebaut hat.

Orlando Jet begeistert

Völlig unbeeindruckt von den ersten öffentlichen Küssen des Paares sorgte Deutschlands nach Meinung vieler Experten aktuell beste ältere Traber, Orlando Jet, für den eigentlichen Höhepunkt des Events im »Park«. Der aus Bayern angereiste Hengst holte sich den mit 20.000 Euro dotierten »Bild-Pokals« mit einer beeindruckenden Leistung und schürte damit nach der Winterpause erneut Hoffnungen auf eine internationale Karriere. Eine unmittelbar nach dem Rennen ausgesprochene Einladung nach Dänemark für den ruhmreichen »Copenhagen-Cup« (13. Mai) kam für den Fünfjährigen aus dem Stall Team Neuhof nach seinem Saisondebüt allerdings noch zu früh. Der beim Siegerinterview einmal mehr den Tränen nahe Rudi Haller plant für seinen Schützling ohnehin eher Auftritte auf den großen Bahnen in Frankreich, wo er nicht nur nach seiner Ansicht »mit seinem Riesen-Geläuf hingehört«.

Westlich des Rheins für Furore sorgen kann eventuell auch Cash Hanover, der im Vorfeld des mit Spannung erwarteten »Bild-Pokal« als heißer Konkurrent gehandelt wurde, letztlich aber ohne Chance war. Dabei hatte der von Champion Michael Nimczyk gesteuerte Titelverteidiger im Windschatten des sofort nach vorne gezogenen Orlando Jet ein passendes Rennen und folgte dem 13:10-Favoriten auch bis zum Erreichen auf Schritt und Tritt, konnte dann aber nicht einmal eine Schlussattacke anbringen. Der Pilot hatte bei 1:15er-Tempo in der ersten Rennhälfte schlicht zu viele Körner gespart und verabschiedete sich mit zunehmender Distanz zu einem überlegenen Sieg in flotten 1:13,5 / 2.000 Meter.

Großer Bahnhof für Orlando Jet, Rudi Haller und dessen Frau als Pflegerin (links): Carina Wibbels von der Bild-Zeitung überreicht den Siegerpokal, mit dabei sind u.a. Evelyn Burdecki (6. v.l.), Carina Spack (8. v.l.), Svenja von Wrese (10. v.l.) und Ulli Potofski (9. v.l.)  - © traberfoto-sx

Champion setzt die Akzente im Rahmen

Für Michael Nimczyk war der »Bild-Renntag« in Gelsenkirchen insgesamt dennoch ein großer Erfolg, schließlich konnte sich der »Goldhelm« im Rahmen gleich vier Mal in die Siegerliste eintragen. Gleich zum Auftakt holte sich der Rheinländer den Stuten-Trial zum »Adbell-Toddington-Rennen« (8.000 Euro / 2.000 Meter) mit Lightning Bo und unterstrich seine Ambitionen direkt mit Anschluss mit dem ebenfalls in den Farben des Stalles Habo laufenden Hector Boko. Nach einem Trabreiten und einem Amateurfahren nutzte Nimczyk im »Wettstar by PMU-Rennen« eiskalt auch die nächste Gelegenheit und stellte »Traberin des Jahres 2017«, Goldy Stardust, nach mehr als sieben Monaten ohne Wettkampf siegreich wieder vor. Die Fünfjährige stand in einer 2.000 Euro-Partie erwartungsgemäß über der Konkurrenz und gewann in bestechender Manier.

Sehr viel mehr Arbeit hatte Michael Nimczyk bei seinem letzten Tageserfolg mit Emilion. Der »Breeders Crown«-Zweite des vergangenen Jahres fand sich im »Adbell-Toddington-Trial« für die Hengste und Wallache (8.000 Euro / 2.000 Meter) früh in der ungeliebten Außenspur ohne Führpferd wieder und geriet so trotz lange sehr moderaten Tempos in der Endphase mächtig unter Druck. Inspector Bros (Stefan Schoonhoven) rückte dem Dreijährigen in einem dramatischen Finale mit jedem Meter dichter auf den Pelz, kam schlussendlich aber nicht an ihm vorbei und muss nach drei Engagements weiter auf seinen ersten Karriere-Sieg warten.

Spannung bis zur Linie: Emilion (7 / Michael Nimczyk) kämpft sich gegen Inspector Bros (Stefan Schoonhoven) nach Hause

Plus beim Umsatz

Ein voller Erfolg war der »Bild-Renntag« hingegen für den Gelsenkirchener Trabrennverein. Am Ende einer rundum als gelungen zu bezeichnenden Großveranstaltung stand ein Wettumsatz von insgesamt 243.417 Euro. Damit lag man zwar deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres (281.179 Euro), damals wurden bei freilich grauenhaftem Wetter jedoch vier Prüfungen mehr ausgetragen, sodass beim Durchschnitt pro Rennen ein Plus von fast 3.400 Euro oder 18 Prozent zu verbuchen ist.