NEWS von Dienstag, 17.12.2019

Nachschau - Montag, 16. Dezember 2019
Hector Boko mit spätem Saisonrekord

Der Habo-Traber läuft die Meile in durchschnittlicher Kilometerzeit von 1:12,2 – Jaap van Rijn punktet auch mit der ungeschlagenen Ann Boleyn – Rob de Vlieger und Reinier Feelders ebenfalls mit zwei Volltreffern – Die Dreijährige Arquana As fängt Mister Ed Heldia mit dem letzten Schritt ab

(GelsentrabPR) – Zum vorletzten Mal in diesem Jahr trafen sich die Traber am Montag auf der Rennbahn in Gelsenkirchen. Ab 16.30 Uhr standen insgesamt neun Prüfungen auf dem Programm, das zum großen Teil auch auf dem Spartensender Equidia im nach wie vor pferderennsportverrückten Frankreich Beachtung fand. Dementsprechend hoch waren die Dotierungen, sodass sich der gebotene Sport sehen lassen konnte und durchaus einige Erwartungen weckte.

Unbeabsichtigt zur Bestzeit

Mit dem was in der höchsten Tagesklasse bis 60.000 Euro Gewinnsumme geboten wurde, hatte aber wohl niemand ernsthaft gerechnet. Kurz vor dem Saisonfinale am zweiten Weihnachtstag sorgte der laufgewaltige Hector Boko nochmals für einen Paukenschlag und kassierte wenige Tage vor dem kalendarischen Winteranfang die Saisonbestmarke von Emilion, der im Juni einen Tausend-Meter-Schnitt von 1:12,8 auf die Piste getrommelt hatte und den inoffiziellen Titel des schnellsten Trabers bei Gelsentrab 2019 sicher in der Tasche zu haben schien. Weit gefehlt.

Hector Boko (Jaap van Rijn) rennt die Konkurrenz beim dritten Sieg in Serie in Grund und Boden - © traberfoto-sx

Hector Boko zeigte sich am Montag mehr als gehfreudig und sorgte trotz kühler Temperatur für einige Schweißperlen auf der Stirn seines Trainers und Fahrers Jaap van Rijn, der in Nordrhein-Westfalen auf das andernorts übliche Anbinden der Zunge verzichten musste und so letztlich keine andere Wahl hatte, als seinen Schützling marschieren zu lassen. Nach etwa der Hälfte der Distanz übernahm der Totofavorit so das Kommando von Fuggedaboutit (Tom Kooyman) und lief gleich um einige Längen davon. Nach 1:10,7 und 1:11,1 auf den beiden ersten Teilstücken, wurde es auf dem letzten Drittel natürlich langsamer, doch die Abstände veränderten sich nicht mehr entscheidend und mit 1:12,2 / 1.609 Meter war Hector Boko am Ende so flott wie nie zuvor und sechs Zehntel schneller als Emilion, der zur Jahresmitte freilich fast 400 Meter mehr zu absolvieren hatte.

Oranje dominiert

Jaap van Rijn hatte vor dem unerwarteten Rekordlauf bereits mit der bei nunmehr vier Engagements noch ungeschlagenen Ann Boleyn voll gepunktet und war damit einer von drei Doppelsiegern der Veranstaltung. Neben dem Hoffnungsträger des niederländischen Trabrennsports fanden dessen Landsleute Rob de Vlieger und Reinier Feelders zwei Mal den Weg in den Winner Circle.

Den bedeutendsten Erfolg verzeichnete aber wohl Erwin Bot. Der gleichfalls für Team Oranje engagierte Erfolgscoach stellte die dreijährige Arquana As nach einer verletzungspause in prächtiger Verfassung wieder vor und fügte Deutschlands Champion Michael Nimczyk eine schmerzliche Niederlage zu. Der am Sonntag in Berlin bei vier Auftritten noch dreimal mit der maximalen Ausbeute in den Stall zurückgehrte »Goldhelm« sah mit Mister Ed Heldia nach früher Führung bis weit in den Einlauf hinein wie der sichere Sieger aus, geriet mit dem Pfosten im Blick aber zunehmend in Schwierigkeiten und konnte das Unheil schlussendlich nicht abwenden. Mit jedem Schritt machte die Morgenluft witternde Arquana As Boden gut und markierte nach ihrem Ehrenplatz im Hamburger »Orakel der Zweijährigen 2018« beim zweiten Deutschland-Start den ersten Volltreffer – der knapper freilich kaum hätte ausfallen können. Mit den zehnjährigen Firefox BR (Jochen Holzschuh) und Irrwisch (Lea Ahokas) auf den folgenden Rängen zahlte die Viererwette 3971:10.

In einem hoch spannenden Finale fängt Arquana As (8/Erwin Bot) den müden Mister Ed Heldia (Michael Nimczyk) noch ab - © traberfoto-sx

Hans Bongartz sorgt für Überraschung

Noch sehr viel höher fiel die Quote der V6-Wette aus. Mehr als das 3000-fache des Grundeinsatzes (31.555:10) bekam gutgeschrieben, wer nach fünf nicht ganz einfach vorherzusagenden Siegern im abschließenden Amateurfahren auch noch den 121:10-Außenseiter Farenne O auf dem Schein hatte. Der Fuchshengst harmonierte beim ersten gemeinsamen Engagement bestens mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Hans »Hannes« Bongartz und sicherte sich beim 25. Saisonstart endlich den ersten vollen Erfolg.

Der nächste Renntag im GelsenTrabPark findet am zweiten Weihnachtstag statt. Voraussichtlich ab 13.30 Uhr heißt das Motto dann einmal mehr »Traben unterm Tannenbaum.